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  • AutorenbildNadine

Bitte lächeln!

Erinnerst du dich an die spitzen Welpenzähnchen deines Hundes? Wie Nadelstiche haben sie sich beim wilden Spiel in deine Haut gebohrt. Wie gut, dass sich im Alter von 3 bis 6 Monaten unweigerlich der Zahnwechsel ankündigt. Leider bleibt oft kein Schuh und kein Stuhlbein unbehelligt, wenn das Hundekind versucht, den oft schmerzhaften Ausfall der Milchzähne zu beschleunigen. Glücklicherweise endet diese Phase häufig von selbst, wenn das bleibende Gebiss vollständig ist.


42 strahlend weiße Zähne zum Festhalten, Anknabbern, Zerrupfen, Kauen und Beißen umfasst das Gebiss deines gesunden Hundes. Leider ist bei einigen kleinen und kurznasigen Rassen genetisch bedingt der Kiefer deformiert und Zahnfehlstellungen sind vorprogrammiert Die natürliche Reinigungsfunktion des Gebisses ist dadurch erheblich eingeschränkt. Ungeeignete Ernährung und mangelnde Pflege können ebenfalls dazu führen, dass viele Hunde im Laufe ihres Lebens Probleme mit den Zähnen bekommen: Zahnfleischentzündung, Zahnstein oder Parodontitis machen ihnen das Leben und den Alltag schwer. Jeder von uns weiß, wie schlimm Zahnschmerzen sind, und Futterverweigerung sowie mangelnde Lebensqualität können die Folgen davon sein. Bakterien, die sich im Maul ansammeln, gelangen über Blut- und Nervenbahnen in die Organe und können dort großen Schaden anrichten. Erkrankungen von Herz, Leber und Nieren beginnen oft im Hundemaul.


Kranke Zähne und entzündetes Zahnfleisch sind recht leicht selbst festzustellen. Hat dein Hund gelblich-braune Verfärbungen, dicke Ablagerungen oder braune Ränder auf den Zähnen? Ist das Zahnfleisch knallrot und blutet bei Berührung oder wenn der Hund etwas kaut? Müffelt dein Hund aus dem Maul? Dann lass bitte deinen Tierarzt draufschauen, es wird höchste Zeit!


Als Georgie im Juli 2021 zu uns kam, war sein Gebiss in einem katastrophalen Zustand: er litt unter dickem Zahnstein, stinkenden Bakterien in den Zahnfleischtaschen und fiesen Entzündungen. Sein Mundgeruch war kaum auszuhalten, und beim Kauen von härteren Knabbereien hatte er sichtlich Probleme.


Ein Besuch beim Tierarzt war unumgänglich, genau wie die professionelle Zahnreinigung unter Vollnarkose.




Eine Narkose ist immer ein Risiko für die Hunde, das ich - wann immer es möglich ist - vermeiden möchte. Damit es gar nicht erst dazu kommen muss, gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um die Zahnhygiene und -pflege deines Hundes zu unterstützen.


Die natürliche Zahnreinigung beginnt mit ordentlichem Kauen. Durch den Abrieb werden die Zähne mechanisch gesäubert. Der vermehrte Speichelfluss unterstützt diesen Vorgang, denn die enthaltenen "guten" Bakterien begünstigen die selbstständige Reinigung.


Im Handel gibt es unzählige Kauartikel, die der Zahnhygiene zuträglich sein sollen. In wie weit sie tatsächlich helfen, kann ich nicht umfassend beurteilen. Cash und Georgie bekommen jeden Abend ihr zuckerfreies und gesundes "Zahnreinigungs-Betthupferl", und zusammen mit unseren anderen Maßnahmen scheint dies durchaus zu helfen.


Georgie hat zwischen den Schneidezähnen ziemlich deutliche Zahnlücken, in denen sich immer wieder Futterreste ansammeln. Diese entferne ich nach jeder Mahlzeit vorsichtig mit einem Zahnstocher und einem Zahnzwischenraumreiniger aus Silikon.


Einmal die Woche steht für beide Hunde dann das gründliche Zähneputzen an. Ich nutze dafür eine Ultraschallzahnbürste speziell für Hunde. Diese löst in Verbindung mit der passenden Zahncreme Plaque und Verschmutzungen und ist dabei geräusch- und bewegungslos. Die Reinigung ist für die Hunde also nicht unangenehm und mit dem entsprechenden Training sehr einfach zu meistern. Mit einem Holzstäbchen trage ich vorsichtig Beläge von den Zähnen ab und anschließend wird mit einer normalen Kinderzahnbürste und spezieller Hundezahnpasta vorsichtig geschrubbt. Am Ende trage ich Zahnpflegegel auf, das durch seine spezielle Konsistenz für eine Weile auf den Zähnen haftet und damit helfen soll, die natürlichen Mikroorganismen im Maul in Balance zu halten.


Das Zähneputzen ist für die Hunde mittlerweile zur Routine geworden. Es ist nach wie vor nicht ihre liebste Beschäftigung, aber genau wie die Pfotenpflege ist es ein Vorgang, den sie mit Hilfe eines Kooperationssignals und kleinschrittigem, positivem Training sehr gut bewältigen können. Und die Ergebnisse sprechen eindeutig für sich: Georgies Zähne sind im gleichen (oder sogar etwas besseren) Zustand als nach der Reinigung beim Tierarzt. Und Cash hat mit seinen 5 Jahren keine Spuren von Zahnstein oder sonstigen Zahlproblemen.


Hast du Fragen zu den Produkten, die ich benutze oder zum Training der regelmäßigen Zahnpflege, dann schreib mir gerne eine Nachricht! Damit dein Hund auch in vielen Jahren noch "kräftig zubeißen kann" ;)




Bitte beachte: Ich bin kein Tierarzt, und alle oben genannten Tipps beruhen auf meiner eigenen Erfahrung mit meinen eigenen Hunden. Es besteht kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit, und ich bitte dich, mit deinem Tierarzt zu sprechen und dir geeignete Hinweise und Anleitungen zur Zahnpflege bei deinem Hund geben zu lassen.



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