Wer mit einem Hund samt Maulkorb unterwegs ist, zieht zweifellos die Blicke auf sich. Nicht selten wechseln Passanten die Straßenseite, Kinder werden weggezogen und Hundehalter gehen plötzlich in die andere Richtung. Denn ein Hund mit Maulkorb ist gefährlich, weiß ja jeder...
Was dabei häufig übersehen wird: von einem Maulkorb tragenden Hund geht viel weniger Gefahr aus, als von einem Hund ohne Maulkorb! Paradox, oder?
Woher aber kommt das Bild der gefährlichen Bestie, die nur durch einen Maulkorb davon abgehalten werden kann, bei nächster Gelegenheit zuzubeißen? Sicherlich sitzen in vielen Köpfen jede Menge Vorurteile, die durch Rasselisten und damit zusammenhängenden Maulkorbzwang befeuert wurden. Dass die meisten dieser Hunde nie durch aggressives Verhalten aufgefallen sind, wird dabei ignoriert.
Leider ist die Haltung zu Maulkörben noch immer überwiegend negativ - zumindest bei Menschen, die sich damit noch zu wenig auseinandergesetzt haben. Auch in meinen Trainings erlebe ich hin und wieder diese Einstellung. Egal ob Staubsaugerhunde, die draußen alles fressen, oder Hunde, die (wie mir die Halter verniedlichend berichteten) regelmäßig Leuten in die Beine "zwicken" - kaum einer kann sich dazu durchringen, den Hund (vorübergehend) mit einem Maulkorb auszustatten. Warum ist das so? Ist es die Angst vor Stigmatisierung? Der Gedanke, in der Erziehung des Hundes versagt zu haben? Die Erkenntnis, dass der eigene Hund ein Problem hat?
Häufig befürchten die Hundehalter auch, dass der Hund durch das Tragen eines Maulkorbs Nachteile hätte. Er würde sich gestört fühlen, könnte sich nicht mehr normal verhalten, seine Kommunikation wäre eingeschränkt, und er könne sich im Notfall nicht gegen einen Angriff wehren - dies sind die gängigen Anti-Maulkorb-Argumente. Meist sind diese Gedanken jedoch völlig unbegründet.
Für den Hund ist das Tragen eines Maulkorbs kein Problem. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass dieser gut passt und gründlich auftrainiert wurde. Damit der Hund den Maulkorb gerne trägt, können wir im Training bereits die Grundlagen legen. Durch eine positive Verknüpfung wird der Hund den Maulkorb mögen, der Aufbau mit hochwertigen Belohnungen macht den Korb zu einem begehrten Objekt. Das Tragen in allen möglichen Situationen führt zu einer umfassenden Generalisierung.
Beim Kauf eines geeigneten Maulkorbs scheitern jedoch schon viele Hundehalter. Die Auswahl in den gängigen "Fachgeschäften" ist meist richtig schlecht, denn die vorhandenen Standard-Plasikkörbe passen eigentlich keinem Hund. Der Maulkorb muss an die Hundeschnauze angepasst werden und braucht auf jeden Fall genug Tiefe, damit der Hund auch im Sommer noch ausreichend hecheln kann. Ein zusätzlich angebrachter Kinn- oder Stirnriemen verhindern ein ungewolltes Abstreifen. Brauchst du Hilfe bei der Auswahl eines geeigneten Maulkorbs? Ab Juni 2024 findest du einige Modelle zum Anprobieren im PAWfect Dogs Lädle!
Wir müssen dringend an den Punkt kommen, an dem wir den Maulkorb als das akzeptieren, was er ist: ein nützliches Hilfsmittel für unseren Hund - und damit nichts anderes als ein Halsband, ein Geschirr oder die Leine. Jeder Hund sollte an einen gut sitzenden Maulkorb gewöhnt sein! Schnell kommt man in die Situation einen zu brauchen: im Urlaub, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in der Bergbahn, beim Tierarzt, für eine Prüfung... die Gründe können vielfältig sein.
Wie unfair wäre es dann, dem Hund das Teil einfach auf die Nase zu setzen und zu erwarten, dass er ihn gefälligst zu dulden hat!
Georgie und Cash mögen ihre Maulkörbe! Wir haben sie kleinschrittig und mit hochwertigen Belohnungen auftrainiert und können sie jederzeit im Bedarfsfall sowie in Alltagssituationen einsetzen. Das Training hat uns Spaß gemacht, denn für die Hundejungs war es eine grandiose Spielerei. Und heute profitieren wir in vielen Situationen davon, dass beide die Maulkörbe stressfrei tragen.
Soll dein Hund auch ein zufriedener Maulkorbträger werden? Sprich mich gerne an!
Comments